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Antarktis

Faszination Südpolarkreis

Unterwegs mit dem MS Hanseatic aus der Hapag Lloyd Gruppe. Ein Passagierschiff der höchsten Eisklasse.

Größe: 8378 BRT Länge: 128 m Breite: 18 m Tiefgang: 4,9 m

Hauptmaschinen: 2 MAC 8M453 C 2940 KW 2 Propeller Passagiere 184 (max). WLAN an Bord, bzw. Internetnutzung über internes Netzwerk (mail)

Die Reise begann am südlichsten Ende von Argentinien in Ushuaia, wo uns schon die Hanseatic erwartete.

Nachdem das Schiff das offene Meer erreicht hat, frischt der Wind etwas auf und eine langgezogene Dünung war für viele Passagiere noch gewöhnungsbedürftig.

Nach einem Seetag erreichten wir am nächsten Morgen Stanley, die Hauptstadt der Falkland Inseln.


Die Stadt hat ca. 2000 Einwohner. Das örtliche Museum gibt einen guten Einblick in die Geschichte und Natur der Insel. Interessantestes Schaustück ist ein gut erhaltenes Symphonium an dem sich „Leipziger Lochplatten“ abspielen lassen.

Nach einem weiteren Seetag (800 Seemeilen)erreichten wir unser nächstes Ziel: Südgeorgien.


In der Stromness Bay gingen wir mit Hilfe von Zodiaks (stabile Schlauchboote) an Land.

Rund um die Walverarbeitungsstation Leith Harbor haben sich Pelzrobben, Königspinguine und See Elefanten wieder häuslich niedergelassen.








Sogar Rentiere, die um die Jahrhundertwende von norwegischen Arbeitern als Verpflegung mitgebrachwurden, sind inzwischen heimisch geworden.

Zurück an Bord ging es weiter zur Reede nach Grytviken.


Unser erster Besuch galt der Grabstätte von Polarforscher Ernest Shackleton. Er starb 1922 an Bord der „Quest“ an Herzversagen bei den Vorbereitungen für eine neue Expedition. Berühmt wurde Shackleton durch die von ihm geleitete Expedition 1914 – 1916. 

Nach dem Untergang de „Endurance“ retten sich Shackleton und seine 27 Expeditionsmitglieder mit 3 Rettungsbooten auf die kleine, unbewohnte Insel Elephant Island. 

Von dort brach Shackleton mit 5 Männern mit einem Rettungsboot Richtung Südgeorgien auf um Rettung zu holen. Nach dieser navigatorischen Meisterleistung erreichte er tatsächlich Südgeorgien. 

Die Männer mussten allerdings, da sie auf der verkehrten Seite der Insel gelandet waren, über die Schnee- und Eisbedeckten Berge ihre letzte Kraft aufbieten um Grytviken zu erreichen. 



1965 endete die Walverarbeitung.

Von 1904 bis 1965 wurden 54.100 Wale verarbeitet.



Am nächsten Tag erreichten wir Start Point – Salisbury Plain. Nach der Anlandung mit den Zodiaks von Königspinguinen lautstark begrüßt.

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Nach kurzem Aufenthalt war Prion Island als nächstes Anlandungsziel vorgesehen.


Diese kleine Insel beherbergt die Brutplätze der Wanderalbatrosse

Für das Betreten der Insel war eine Sondergenehmigung notwendig, da diese unter besonderem Naturschutz steht.



Am nächsten Morgen erreichten wir Golden Harbor auf der Ostseite von Südgeorgien. In der Cooper Bay gingen wir an Land und staunten über die schier endlose Menge an Pinguinen.

Wir wurden gleich von einem würdigen Empfangskomitee empfangen.

In der Kinderstube hofften die jungen Pinguine auf einen, noch vor dem nahenden Winter, Federnwechsel. Denn nur mit dem wassertauglichen Federkleid der ausgewachsenen Pinguine können ins Wasser gehen

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Die Raubmöven (Skuas) sind in dieser Kolonie als Aasfresser und Hygienepolizei willkommen.




Weiter ging die Fahrt durch die Washington Strait Richtung Laurie Island. In der Scotia Bay wurden wieder die Zodiaks zu Wasser gelassen und wir besuchten die Forschungsstation „Orcadas“.

Sie ist eine argentinische Station in welcher am Längsten meteorologische Daten aufgezeichnet werden. Auf dem Stationsareal befindet sich auch ein alter Friedhof in dem sich das Grab eines deutschen Seemannes befindet.







Zahlreiche Seebären haben es sich auf der Forschungsstation gemütlich gemacht

Die Fahrt führte uns weiter in die arktischen ​Gewässer der Normanna Strait, wo bereits große Eisberge zu bewundern sind.


Am nächsten Morgen erreichen wir Elephant Island.

Goldschopfpinguine und Robben bevölkern den Küstenbereich und in das Meer reichende Gletscher boten der gestrandeten Shackleton Expedition ausreichend Nahrung und Süßwasser.



1988 wurde ein Steinblock mit einer Büste von Kapitän Luis Pardo Villalon zur Erinnerung an die Rettung aufgestellt.




Am nächsten Morgen erreichten wir Livingston Island. Da der Wind für eine Anlandung zu stark wehte drehte die Hanseatic ab und wir fuhren zur Forschungsstation Ohridsky.

Da diese gerade in Ausbau begriffen war, konnten wir nicht an Land gehen.



Am Nachmittag hatte sich der Wind gelegt und wir konnten mittels der Zodiaks in Hannah Point an Land gehen.

Hier erwarteten uns verschiedenste Pinguinarten wie Adeliepinguine, Eselspinguine und Zügelpinguine. 



Der Hunger ist groß und ebenso die Fürsorge der Eltern!





In dieser Bucht sind auch noch Überreste einer Behausung von gestrandeten Polarforschern zu sehen.

Weiter geht die Fahrt nach Deception Island, eine der merkwürdigsten der Süd Shetland Inseln. Diese Insel ist vulkanischen Ursprungs.

 Der ehemalige Krater ist mit Meerwasser gefüllt und erreicht eine Wassertiefe von 175 m. Eine nur 180 m breite Einfahrt ermöglicht Schiffen wie die Hanseatic bei Stürmen die Zuflucht in diesen schützenden Naturhafen. Natürlich nur, wenn nicht gerade ein Ausbruch erfolgt.

Dieser Vulkan ist bis heute noch nicht zur Ruhe gekommen. Im Küstenbereich erwärmt sich das Wasser, wenn man eine Mulde gräbt, bis auf 400 Celsius.


Die Ausbrüche 1967 und 1969 führten zur Zerstörung der chilenischen, argentinischen und englischen Forschungsstationen, welche sich der aufgelassenen Wahlfangstation bedienten.





Weiter ging die Fahrt in die Paradies Bay.


Die Forschungsstation Almirante Brown wurde vom Stationsarzt niedergebrannt. 

Eine Eineinhalbstündige Zodiakfahrt führte uns zu herrlichen Gletschern und frisch gekalbten Eisbergen

sowie zu den eher seltenen Krabbenfresserrobben.



Weiter durch den Lemair Kanal,

einer Passage die vom Kapitän Thilo Hnatke und seiner Crew vollste Aufmerksamkeit erforderte.



Unser nächster besuch galt der ukrainischen Forschungsstation Vernadski


Wir wurden äußerst freundlich empfangen und konnten alle Räume der Station besichtigen.

Umfangreiche Messeinrichtungen für Ozon, Klima, geomagnetische Strahlung und natürlich auch Forschungseinrichtungen für Meeresbiologie.

Gerade als wir noch ein freundschaftliches Glas Vodka mit unseren Gastgebern trinken wollten, kam der Befehl, sofort zum Schiff zurückzukehren.

Ein Sturm ist aufgekommen und die Rückkehr der Zodiaks zum Schiff durch Treibeis und Wellen wurde zu gefährlich.


Am nächsten Tag überquerten wir den südlichen Polarkreis in Richtung Detaille Island.

Eine Ankerung der Hanseatic war auf Grund zahlreicher Eisberge, die sich in der Bucht angesammelt haben, nicht möglich.

Der Kapitän änderte das Programm und wir durchfuhren den Gullet (Schlund).

Diese Passage wird nur sehr selten, da meistens nicht möglich, befahren. Unvergessliche Eindrücke der Gletscherwelt der Antarktis boten sich uns.

Port Lockroy im Neko Harbour war unsere letzte Station.

Wir betraten das letzte Mal den antarktischen Kontinent.

 


Noch wurden geschwind die letzten Ansichtskarten mit Sonderstempel geschrieben und einige Souvenirs eingekauft. Wieder an Bord, nahm die Hanseatic langsam Fahrt auf. Ein Seetag in der Drake Passage gab noch Gelegenheit mit den Lektoren, Expeditionsleitern und Mitreisenden Gedanken auszutauschen.


EINE TOLLE REISE!

Die Drake Passage, normaler Weise wegen den Stürme und hohen Wellen gefürchtet, war unglaublich zahm, so dass wir einen halben Tag zu früh in Ushuaia ankamen.